Das Verwaltungsgericht Sigmaringen trauert um einen geschätzten Kollegen. Der langjährige Vorsitzende der 6. Kammer des Verwaltungsgerichts Sigmaringen, Dr. Roland Hauser, ist letzte Woche verstorben.

Dr. Roland Hauser wurde nach Abitur, Studium und erfolgreichem Abschluss der beiden juristischen Staatsprüfungen im Juli 1972 zum Gerichtsassessor ernannt und war zunächst von 1972 bis 1980 für die 2. Kammer des Verwaltungsgerichts Sigmaringen tätig. Nach seiner Promotion im Jahr 1974 wurde er im August 1975 zum Richter auf Lebenszeit ernannt. Im Jahr 1980 erfolgte die Abordnung an den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim. Im Dezember desselben Jahres wurde Dr. Roland Hauser zum Richter am Verwaltungs­gerichtshof ernannt und war dort Mitglied des für Bau- und Planungsrecht zuständigen 5. Senats, bevor er im August 1982 als Vorsitzender Richter an das Verwaltungsgericht Sigmaringen zurückkehrte. Hier war er fortan bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand zum 1. Februar 2003 Vorsitzender der für Reutlingen zuständigen 6. Kammer. Im Jahr 1991 wurde er zudem zum stellvertretenden Berufsrichter des vormaligen Staatsgerichtshofs für das Land Baden-Württemberg gewählt, dem er bis 2003 angehörte. 

Besondere Verdienste hat sich Dr. Hauser bei der Einführung der gerichtlichen Mediation erworben.  Er hat im Jahr 2001 ein berufsbegleitendes weiterbildendes Studium der Mediation an der Fernuniversität Hagen abgeschlossen. Danach hat er am Verwaltungsgericht Sigmaringen, als einem der ersten Verwaltungsgerichte in Deutschland, die gerichtliche Mediation im Rahmen eines Projekts erprobt. Später wurde die Gerichtsmediation vom Gesetzgeber für die Justiz eingeführt.

Abseits des Rechtlichen setzte sich der vielseitig gebildete und interessierte leidenschaftliche Jurist auch für die Kunst ein. Von den Beteiligten und Kollegen wurde er vor allem für seine offene Kommunikation und seine lösungsorientierte Verhandlungsführung geschätzt. 

Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen. (Was)